Drei Wilderer

Ein Wilderer, der es auf die königliche Elefantenherde abgesehen hatte, wurde ertappt und dem König überantwortet. Seine Majestät ist Sportsmann und verabscheut Wildfrevel. Es fällt ihm ein, dass in seinen Kerkern schon seit Monaten zwei Gefangene schmachten, und nun beschließt er, mit harter Hand ein Exempel zu statuieren. Der zuletzt eingelieferte Mann, Casimir, ist ein absolut unfehlbarer Scharfschütze; Bertram, der zweite, hat unter der Einzelhaft bei Wasser und Brot sehr gelitten und trifft inzwischen nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 50%; der bejammernswerte Alfonso schließlich ist dermaßen vom Fleische gefallen, dass er nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:3 sein Ziel trifft. Der König gibt jedem seine Flinte, lässt die drei an drei Pfosten ketten, die die Spitzen eines gleichseitigen Dreiecks bilden, und heißt sie, solange aufeinander zu schießen, bis nur noch einer am Leben ist. Der möge sich dann trollen und draußen in der Welt von des Herrschers Strenge, Großmut und sportlicher Gesinnung künden. Damit keiner benachteiligt wird, soll Alfonso den ersten Schuss haben, Bertram den zweiten und der extrem sichere Casimir den dritten. Alle weitern Runden werden in der gleichen Reihenfolge ausgetragen.

Wie stehen die Überlebenschancen der Männer, wenn jeder seine Ziele nach bester strategischer Überlegung wählt?

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