An einem Montagmorgen kommt ein Lehrer zu seiner Klasse und sagt:
„In dieser Woche werde ich euch mit einer Prüfungsarbeit überraschen. Vielleicht ist es heute, vielleicht am Dienstag, vielleicht am Mittwoch, am Donnerstag oder spätestens am Freitag. Am Morgen des Prüfungstages werdet ihr nicht wissen, daß dies der Tag ist, an dem die Arbeit geschrieben wird.“
Ein Schüler, der sich in Logik auskennt, überlegt wie folgt: „Offensichtlich schreiben wir die Arbeit nicht am letzten Tag, Freitag, denn wenn wir Donnerstag am Ende des Unterrichts die Arbeit noch nicht geschrieben haben, werden wir Freitag morgen wissen, daß dies der Tag ist, und die Prüfung wäre keine Überraschung mehr. Damit ist Freitag ausgeschlossen, und ich weiß jetzt, dass Donnerstag der letzte mögliche Tag ist. Und wenn wir Mittwoch am Ende des Unterrichts die Arbeit noch nicht geschrieben haben, ist am Donnerstag morgen klar, dass dies der Tag sein muss (weil der Freitag schon aus dem Rennen ist); folglich wäre es keine Überraschung mehr. Also scheidet auch Donnerstag aus.“
Mit dem gleichen Gedankengang schließt der Schüler Mittwoch aus, dann Dienstag und schließlich Montag, den Tag, an dem der Lehrer die Ankündigung macht. Er folgert: „Also kann ich die Arbeit überhaupt nicht schreiben; der Lehrer kann seine Behauptung gar nicht einlösen.“
In diesem Augenblick sagt der Lehrer: „Und jetzt werde ich euch die Arbeit geben.“ – Der Schüler ist höchst überrascht!
Wo liegt der Fehler des Schülers?